Auswirkungen der Klimakriese auf die Preisentwicklung von Modulpreisen in der EU

In unserem heutigen Artikel möchten Wir uns die Klimaziele in Bezug auf den PV-Markt einmal genauer anschauen. Hier spielt vor allem die Preisentwicklung eine große Rolle und die von den Regierungen zur Verfügung gestellten Mittel. Folgende Fragen wollen wir Euch in diesem Artikel beantworten: 

  1. Welche Ziele sollen umgesetzt werden? 
  2. Wie sehen die Prognosen für diese Ziele aus? 

Mehr Geld für den Klimaschutz – Investitionen sollen den Klimaschutz vorantreiben 

Sowohl die US-Behörde wie auch die deutschen Regierungsparteien versprechen mehr Geld in den Klimaschutz investieren zu wollen. Hierbei hat die deutsche Regierung im Juni 2021 den bestehenden Klimaschutzplan um einige weitere Punkte erweitert. Ein wesentliches Ziel besteht vor allem darin, das Ziel zur Klimaneutralität schon bis 2045 anstatt wie ursprünglich vorgesehen bis 2050 zu erreichen. Auch für das Klimaziel 2030 wurde die Messlatte höher gelegt, da die Treibhausgase um 65% statt der ursprünglich vorgeschlagenen 55% gesenkt werden müssen.  

Klimaexperten warnen jedoch davor, dass diese Ziele nicht ausreichen werden, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Wir liegen heute im Jahr 2021 bei einer installierten Gesamtleistung von 55 GW. Laut des Artikels 07/2021 aus dem PV-Magazin muss jedoch mindestens 200 GW bis 2030 verbaut werden, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Dies bedeutet einen jährlichen PV-Zuwachs von mindestens 15 GW allein in Deutschland – weit entfernt von den 2 GW bis 3 GW, die in den letzten Jahren jährlich hinzugebaut wurden. 

Wie können diese Ziele, trotz steigender Preise und rechtlicher Hürden erreicht werden? 

Solartraders, Europas größter PV Marktplatz registrierte im Juni einen deutlichen Preisanstieg bei Solarmodulen von rund 0,025 € pro Watt Peak. Bei bifazialen Modulen lag die Erhöhung sogar bei 0,035 pro Watt Peak. Hierbei können wir einen Preisanstieg auf verschiedenen Ebenen beobachten. Wie wir schon wissen, steigen sowohl etliche Rohstoff- und Transportpreise wie auch die Preise für Solarmodule, Unterkonstruktionen und Installationsmaterial stetig an. Seit Anfang 2021 haben sich die Kosten für Polysilizium bereits verdreifacht.  Innerhalb der folgenden Auflistungen, stellen wir Euch weitere Bereiche vor innerhalb dieser die Preise zum momentanen Zeitpunkt immens ansteigen: 

  • Kupfer- und Stahl (z.B. Solarkabel) 
  • Montagesysteme 
  • Lieferkosten (die internationalen Frachtpreise haben sich im letzten Jahr versiebenfacht) 
  • Silizium 
  • Mono-PERC-Zellen 

Derzeit sind Solarmodule auf dem internationalen Spotmarkt günstiger als direkt bei den Herstellern. Die Produktpreise wurden teilweise weit vor den Preiserhöhungen der letzten Monate verhandelt, sodass kleine bis mittelgroße Anlagen erwartungsgemäß noch gebaut werden können.  Einige Großprojekte müssen jedoch voraussichtlich ausgesetzt werden, bis die Lage sich entspannt hat. 

Laut des Artikels aus 07/2021 braucht der PV-Markt besonders gute Ideen, um in naher Zukunft den Bau mittlerer bis großer Solaranlagen anzukurbeln. Hierfür könnte die Maßnahme ergriffen werden, einen raschen Abbau von Marktbarrieren durch den Gesetzgeber zu gewährleisten. 

Fazit 

Wenn die Klimaziele mit Hilfe erneuerbaren Energien und insbesondere der PV-Industrie erreicht werden sollen, muss ein Umdenken stattfinden. Es ist wichtig realistisch zu bleiben, um Strategien zu entwickeln, die langfristig den Klimazielen entgegenkommen. Jedoch müssen dabei mögliche äußere Auswirkungen, wie beispielsweise die bestehende Corona-Pandemie, langfristig mit eingerechnet werden. Wir können damit rechnen, dass wir auch in Zukunft immer wieder mit Szenarien konfrontiert werden, die auf die Strom Gestehungskosten Einfluss nehmen werden. Rohstoffpreise, Transportkosten, geo-politische Veränderungen und FX-Raten können in Krisen- und auch Wachstumsphasen sich sehr volatil verhalten und somit die Preise erheblich beeinflussen. Es hat sich jedoch gezeigt, dass wir Menschen in der Bewältigung von Krisen und Herausforderungen kreativ sind und in der Lage sind, uns den Herausforderungen zu stellen.  Wir sind gespannt wie sich die PV-Industry in den kommenden Jahrzehnten im Hinblick auf die Klimakriese weiterentwickeln wird. Die grundlegenden Faktoren waren noch nie so positiv wie jetzt.  

Quellen 

PV-Magazin; EU spot market module prices: Climate targets, PV price trends for 2030 – a viable mix?; 09.07.2021; https://www.pv-magazine.com/2021/07/09/eu-spot-market-module-prices-climate-targets-pv-price-trends-for-2030-a-viable-mix/ 

Martin Schachinger – PV-Magazin; Nuclear – no thanks!; 09.07.2021; S. 10 f.  

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Previous Post

Ein Interview mit Jinko Solar

Next Post

Solarprojekte auf dem Dach – So finden Sie den richtigen Auftragnehmer

Related Posts
de_DEGerman